Gedenkstein Carl Blessing
Als Carl 1820 starb, hinterließ er seine Frau Gertrud und die fünf Kinder Jakob, Johann, Theresia, Maria und Konstantin. Nachdem dann 1843 die Witwe Gertrud in ihrem Haus auf dem Salvest ermordet worden war, widmeten die Kinder, die drei Söhne waren mittlerweile mit ihren Orchestriongeschäften zu Wohlstand gekommen, ihren Eltern einen Gedenkstein.
Kein Geringerer als der Vöhrenbacher Karl Heer gestaltete das Monument.
Der untere Sockel wird voll ausgefüllt durch die Widmung der fünf Kinder und den elterlichen Todestagen, während in dem darüber liegenden folgender Vers eingemeißelt ist.
Bei Kürnecks Schloß, in armer Hütte
Baut Blessing einst der Kinder Glück:
Nur Stein für Stein nach weiser Väter Sitte
Im Ringen mit den Schicksals Mächten,
ohn' alle Hilf in bang durchwachten Nächten
Schuf er sein Musikwerk. Im Künstlerglanz
Vollendet sah man es zur Rechten,
Im Sarg zur Linken ihn im Siegeskranz.
Der Stein wurde auf dem damaligen Friedhof aufgestellt, beim Bau der neuen Kirche 1902 abgeräumt und beim Haus von Wolfgang Blessing wieder festgemauert. Von dort verschlug es ihn nach Freiburg in einen Garten. Nach Jahren in diesem Exil fand er wieder zurück nach Unterkirnach. Bevor er hier auf dem Friedhof links der Kapelle seinen Platz fand, musste er einige Zeit im Bauhof verbringen. Dem Verein für Heimat-und Orchestriongeschichte war es wichtig, das Sandsteinkunstwerk vor dem endgültigen Verwittern zu retten, ließ es restaurieren und vor der Alten Schule platzieren.